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Winterroute über die Vidda

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Im September 2018 habe ich mich endlich entschließen können, die lange geplante Winterüberquerung der Hardangervidda anzugehen. Recht schnell stand für mich die grobe Route fest. Irgendwie von Finse nach Haukeliseter soll es gehen, oder eben umgekehrt.

Inzwischen ist die Route und der Zeitplan fertig ausgearbeitet, die Ausrüstung komplett, eine erste Testtour durchgeführt und auch der Flug gebucht. Was bleibt ist meine Halsschmerzen auszukurieren und dann geht es Anfang März los in Richtung Norden! 🙂

Von Süd nach Nord soll es gehen

Ich habe mich für die Süd/Nord-Überquerung entschieden. Starten werde ich im Süden bei der Haukeliseter Fjellstue und in 8-11 Tagen nach Norden bis Finse „wandern“. Die Übernachtungen erfolgen im Zelt, als auch in DNT-Hütten, die zu diesem Zeitpunkt mit dem Winterschlüssel (DNT-Nøkkelen) zugänglich sind

Die grobe Route habe ich anhand einer klassischen Papierkarte „Hardangervidda Vest„, auf der auch die Winterwege eingezeichnet sind und mir schon von meiner Sommerüberquerung in 2013 bekannt ist, geplant. Der Maßstab von 1:100.000 sollte eine gute Übersicht bieten und der Nachteil den ich damals 2013 aufgeführt habe, dass der große Maßstab dazu führte, dass man oft Schwierigkeiten hat im Vorfeld einen trockenen Zeltplatz zu finden sollte im Winter weniger zum tragen kommen. Verglichen habe ich die Route zusätzlich mit den Winterrouten auf dem Onlineportal des DNT auf UT.no.

Durch zwei kürzere Alternativen kann ich etwas Zeit einsparen kann falls ich deutlich langsamer voran komme als geplant. Weiterhin habe vom Zielort Finse aus noch eine Runde über der großen Gletscher Hardangerjøkulen festgelegt falls ich am Zielort noch Zeit und Muße habe ohne Pulka eine Tagestour zu unternehmen. Alle Tourabschnitte wurden in Quo Vadis digitalisiert und mit Wegpunkten zur besseren Orientierung und Peilung mit dem Kompass ergänzt. Zusammen mit der OpenTopoMap auf meinem Garmin GPSmap 62s sollte ich mich hoffentlich nicht verlaufen. Als Backup sind natürlich Papierkarte und der klassische Peilkompass in der Jackentasche.

Übersichtskarte der Route

Tourdaten

Gesamtlänge 132 km
Höhendifferenz: 1900 hm (digital ermittelt)

Zeitplan

Nun bleibt noch das Aufstellen des Zeitplans. Ich habe bis mein Zug in Finse wieder in Richtung Oslo fährt 11 Tage für die beschriebene Tour Zeit. Geplant habe ich 8 reine Marschtage + 1 Tag für die Besteigung des Hårteigen. Dazu wandern auch Steigeisen und Eispickel ins Gepäck. Drückt die Daumen, dass die Bedingungen entsprechend sind und es mich nicht aus dem Einstiegscouloir rauswischt. 😉

Die restlichen zwei Tage sind Puffer für schlechtes Wetter, schwierige Schneebedingungen usw. Falls ich wirklich sehr langsam voran komme kann ich auf die Besteigung des Hårteigen verzichten und die Tour wie oben beschrieben durch zwei Alternativen verkürzen. So sollte ich 1,5 bis 2 Tage einsparen können. Läuft alles schief treffe ich nach 6-8 Tagen auf meinen Notausstieg, die Nationalstraße 7, die vom Ort Eidfjord bis nach Haugastøl führt. In Haugastøl könnte ich ebenso den Zug zurück nach Oslo erreichen. In diesem Fall wird mich auf der Straße schon jemand einsammeln und wenn es der Schneepflug ist. 😉

Der mir gesteckte Zeitplan bedeutet also eine geforderter Tagesleistung von 10,9 km/Tag, wenn ich die Puffertage nutze, die Tour maximal verkürze und auf den Hårteigen verzichte, oder 16,5 km/Tag wenn alles nach Plan läuft. 16,5 km/Tag sollten gut zu schaffen sein. Ich bin optimistisch, dass ich durch meine körperliche Vorbereitung auf die Tour, die ich seit Dezember 2018 mehr oder weniger gezielt voran treibe, mich nicht nur über die Hardangervidda quäle sondern auch richtig Spaß dabei haben kann! 🙂

Der Bericht: Überquerung der Hardangervidda im Winter

Inzwischen habe ich vom 8.3. bis zum 14.3.2019 die Hardangervidda von Süd nach Nord durchquert. Natürlich ist dabei nicht alles so abgelaufen, wie im Vorfeld minutiös ausgetüftelt, aber lest selbst in meiner Zusammenfassung.

  1. […] nehme meinen Reiseplan aus dem Notizbuch und muss fast lachen als ich Entfernungen, Höhenmeter und Zeitansätze lese. […]

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