QuoVadis [lat.: Wohin gehst du?] hat sich seit seinem ersten Erscheinen vor 18 Jahren zu der quasi Standardsoftware für die GPS-Navigation und Planung entwickelt. Im Zuge der steten Weiterentwicklung ist vor kurzem die Version QuoVadis 7 erschienen.
Da ich das Programm seit 2010 (ab Version 5 – damals noch Touratech QV genannt) selbst intensiv nutze, war es für mich mehr als folgerichtig auch den neusten Versionsschritt mitzugehen. Um so erfreulicher, dass ich das Upgrade zum ausgiebigen Testen zur Verfügung gestellt bekommen habe.
Übrigens habe ich vor knapp 2 Jahren bereits schon einmal eine Einführung in die Möglichkeiten der GPS-Planung mit QuoVadis geschrieben. Dieser Artikel ist nach wie vor aktuell und jedem der etwas tiefer in die Möglichkeiten von QuoVadis einsteigen möchte sei der Artikel ans Herz gelegt!
QuoVadis 7 – Was hat sich geändert?
Beim ersten Blick auf die Benutzeroberfläche zugegebenermaßen nicht viel… allerdings hat sich viel im Detail verbessert! Ganz nach dem Sprichwort Evolution statt Revolution! 😉
Auf der Seite des QuoVadis-Wiki findet Ihr eine vollständige Auflistung der Funktionen die in Version 7 hinzugekommen oder verbessert wurden: Neu in QuoVadis 7
Für mich besonders interessant sind:
- Die verbesserte 3D-Darstellung,
- die neu geschriebene, direkte Unterstützung von Garmin Typ-Dateien,
- die erweiterte Filter-Funktion und
- die neue, aktualisierte Ortsdatenbank zum freien Download.
Verbesserte 3D-Darstellung
Mit der neuen QuoVadis Version wurde die Anzeige von Tracks in der 3D-Darstellung verbessert. Nun kann man auswählen ob man den GPS-Track anhand der absoluten Höhenwerte (z.B. durch GPS-Gerät aufgezeichnet) anzeigen oder den Track auf die 3D-Oberfläche projizieren möchte. Als dritte Alternative kann man den Track auch auf Meereshöhe setzen. Zusätzlich ist es möglich die Anzeige des Tracks mit einem Offset zu versehen. Dadurch wird der Track um einen bestimmten Höhenwert verschoben.
Darüber hinaus ist es nun auch möglich Links (z.B. Bilder, URLs oder Symbole), die einzelnen GPS-Punkten zugewiesen wurden, mit dem Track auf der Karte anzuzeigen.
Die Möglichkeiten der 3D-Darstellung sind natürlich nur nutzbar wenn man auch ein entsprechendes Höhenmodell hinterlegt hat. Für die meisten Anwender sind sicherlich die kostenlos erhältlichen SRTM3-Daten ausreichend.
Auch bei der Nachbereitung kann in der 3D-Darstellung noch einmal die Tour im „Geiste“ nachgegangen werden. Daher nutze ich diese Funktion oft wenn ich hier auf dem Blog eine Tour beschreiben möchte. 🙂
Unterstützung für Garmin Typ-Dateien
Die Schnittstelle für das Garmin-Dateiformat wurde für die Version 7 komplett neu programmiert. Nützlich ist das für mich, da ich neben vielen gescannten Karten auch die OpenStreetMap und VeloMap auf meinem GPS-Gerät verwende. Beides sind Vektorkarten die man bereits fertig für Garmingeräte aufbereitet im Internet findet und kostenlos herunterladen kann.
So kann ich nun auch auf meinem Desktop-PC mit dem vom GPS-Gerät bekannten Vektorkartenbild arbeiten. Weiterhin können die Karten direkt aus QuoVadis auf das Garmin-GPS-Gerät übertragen werden.
Erweiterte Filter-Funktion
Welcher GPS-Nutzer kennt das nicht? Man surft im Internet und stößt auf GPS-Tracks von Touren die man unbedingt mal machen möchte und lädt sie umgehend herunter. Aber wo und in welchem Format speichern, damit man auch nach Monaten den Track wiederfindet? Am besten nach dem Download die Daten gleich in QuoVadis archivieren.
In den Jahren in denen ich nun schon QuoVadis hauptsächlich zur Tourvor- und Nachbereitung nutze habe ich so eine ganz ansehnliche Datenbank an Tracks und Karten angesammelt.
Dank der Datenbankstruktur von QuoVadis kann man die Daten sehr übersichtlich ablegen. In Verbindung mit der Filter-Funktion in der Listenansicht findet man jetzt sehr komfortabel Tracks die dem auswählbaren Filtern entsprechen. Übrigens funktioniert das nicht nur in der Listenansicht der Tracks oder Routen, sondern auch bei der Liste der einzelnen Positionspunkte oder den Kartentabellen.
Neue, aktualisierte Ortsdatenbank
In der letzten Version habe ich immer als Workaround Google Maps geöffnet und dort nach dem gesuchten Ort gegoogelt. Anschließend habe ich in QuoVadis die entsprechende Karte der Region geöffnet die mir Google Maps angezeigt hat. Ab Version 7 kann ich mir diesen Workaround sparen und direkt in QuoVadis nach Orten suchen und mir vorhandenen Karten, auf denen der Ort gefunden wurde, tabellarisch anzeigen lassen.
Übrigens sind in der Ortsdatenbank auch Berge beinhaltet. Sehr praktisch für die Alpinisten unter uns. 🙂
Fazit – QuoVadis 7
An der Benutzeroberfläche hat sich bei QuoVadis 7 gegenüber der Version 6 auf den ersten Blick kaum etwas verändert. Die Änderungen stecken stattdessen im Detail. Gut für Nutzer älterer Versionen, die sich sofort wieder zurecht finden, was bei der Flut an Funktionen die die Software mitbringt ein wirklicher Vorteil ist – ist QuoVadis doch eine GPS-Software auch für den professionellen Anwender, die verständlicherweise nicht den Anspruch hat Trends bei der Grafik der Benutzeroberfläche hinterher zu rennen.
Nach wie vor finde ich, dass QuoVadis für den ernsthaften Anwender eine GPS-Gerätes unersätzlich ist und beim Kauf des Gerätes am besten gleich mitgeordert werden sollte.
Ich finde ohne eine ernsthafte Vor- und Nachbereitung der Tour mit QuoVadis degradiert man das GPS-Gerät geradewegs zu einem GPS-Tracker, der mehr Gadget-Charakter als ernsthaftes Navigationsgerät hat.
Abgesehen von den Funktionen auf die ich in diesem und dem letzten Artikel eingegangen bin bietet QuoVadis noch weitere Funktionen wie z. B. einen GPS-Online-Modus in dem eine Navigation direkt auf dem Notebook möglich ist. Alle Funktionen der Software aufzuzählen würde bei weitem den Umfang dieses Artikels sprengen. Daher möchte ich hier den interessierten Leser auf das QuoVadis-Wiki verweisen.
Übrigens gibt es inzwischen auch eine QuoVadis-Version für Android-Handys. Für mich absolutes Neuland! Aber dazu in einem späteren Artikel mehr… 😉
Bereitet Ihr auch Eure GPS-geführten Touren vor- und nach? Wenn ja, wie macht Ihr das? Eventuell findet sich auch ein Leser von seinen Erfahrungen mit dem GPS-Online-Modus berichten möchte? 🙂
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