Im August 2016 hatte ich die Möglichkeit mehrere Wochen Skandinavien mit dem Reiserad zu erkunden. Meine Route führte mich von Flensburg an der deutsch-dänischen Grenze durch Jütland bis Hirtshals. Von dort setzte ich mit der Fähre (Fjordline) nach Bergen über. Auf der nationalen Radroute #4 durchquerte ich Norwegen von West nach Ost. Dabei fuhr ich auch über die bekannte Hochebene Hardangervidda, die ich bereits 2013 zu Fuß überquert habe. Nach der Überfahrt über den Oslofjord ab dem kleinen Ort Horten führte mich meine Tour an der Westküste Schwedens entlang bis nach Göteborg wo ich meine Tour nach knappen 3,5 Wochen mit einer Fährüberfahrt (Stenaline) nach Kiel beendete.

Im Abschnitt „Reiseberichte“ finden sich neben den GPS-Tracks die Links zu den sehr bilderlastigen Beschreibungen der einzelnen Tourabschnitte.

An-/Abreise

Startort meiner Radreise war die norddeutsche Stadt Flensburg in unmittelbarer Grenznähe zu Dänemark. Zielort war die Fährstadt Kiel. Beide Orte erreichte ich mit der Deutschen Bahn. Wie bei allen Fernverkehrsverbindungen der DB gilt, dass nur der IC Räder mitnimmt. Da die Plätze sehr rar sind ist es empfehlenswert rechtzeitig zu buchen.

Reiseberichte & Bilder

Teil 1: Auf dem Hærvejen durch JütlandGPS-Track
Teil 2: Auf dem Rallarvegen über die HardangerviddaGPS-Track
Teil 3: Bis an die schwedische GrenzeGPS-Track siehe Teil 2
Teil 4: Durch das Bohuslän bis nach GöteborgGPS-Track

Übersichtskarte der Etappen

Allgemeine Infos zum Radfahren in den bereisten Ländern

Dänemark

flag_of_danmark Das Radfahren in Dänemark ist ein absoluter Traum. Das Radwegenetz ist sehr dicht und die Ausschilderung ist perfekt. Eine Karte benötigt man eigentlich nur für die Übersicht. Die Autofahrer, wenn man denn einmal gezwungen ist auf der Straße zu fahren, sind sehr rücksichtsvoll.

Das Profil Dänemarks ist naturgemäß relativ flach. Allerdings kann der Wind einem das Leben schwer machen! Die Straßen sind ob asphaltiert oder geschottert fast immer in super Zustand.

Mein Tipp: Viele alten Bahntrassen sind zu Radwegen umgebaut. Darauf radelt es sich sehr angenehm. Es lohnt sich auf jeden Fall zu prüfen ob eine solche Route eine mögliche Alternative ist.

Norwegen

Norwegische_FlaggeNorwegen bringe ich auf dieser Tour mit sehr viel Verkehr in Verbindung. Vor allem die E16 sollte man in der Nähe von Bergen meiden, da hier das Verkehrsaufkommen extrem ist. Ich habe daher den Abschnitt von Bergen bis Dale mit dem Zug zurückgelegt und habe es nicht bereut. Nach Überquerung der Hardangervidda musste ich große Teile auf der E7 zurücklegen. Diese „E-Straßen“ entsprechen im Grunde unseren deutschen Bundesstraßen und sind geprägt von viel Schwerlastverkehr.

Norwegen ist extrem wellig. Vor allem in Küstennähe sammelt man schnell 1000 hm und mehr pro Tag. Mit Wind hatte ich weniger Probleme. Die Straßen sind ob asphaltiert oder geschottert fast immer in super Zustand.

Mein Tipp: Ausweichen auf Seitenstraßen ist insbesondere in den Fjorden nur selten möglich. Eine Warnweste aus dem Autozubehör sollte auf jeden Fall im Gepäck sein um bei schlechtem Wetter und oder viel Verkehr zusätzlich aufzufallen!

Schweden

Flag_of_SwedenDas Radfahren in Schweden macht, ähnlich wie in Dänemark viel Freude. Durch unzählige Seitenstraßen verteilt sich der Verkehr besser als in Norwegen. Radwege sind im Vergleich zu Dänemark und Norwegen deutlich schlechter ausgeschildert. In Ballungszentren wie Göteborg ist die Ausschilderung jedoch hervorragend. Fast jede größere Straße besitzt einen sehr breiten Seitenstreifen auf dem man angenehm radeln kann.

Das Profil ist bei weitem nicht so wellig wie Norwegen, dennoch sammelt man über den Tag einige Höhenmeter. Das weitläufigere Straßennetz führt dazu, dass manche Seitenstraßen nicht mehr in perfektem Zustand sind. Dennoch würde ich das gesamte Straßennetz als gut bis sehr gut bezeichnen.

Mein Tipp: Viele Wege führen nach Rom! Meist kann man auf Seitenstraßen ausweichen und hat dann durchaus die Straße für sich alleine. Hier kommt auch richtiges Schwedenfeeling auf. 🙂

Orientierung & Karten

Neben den einzelnen Kartenwerken war natürlich auch mein Garmin GPSMap 62s dabei. Darauf habe ich die OpenStreetMap und zu Hause vorbereitete Tracks für Dänemark und Norwegen verwendet. Die GPS-Tracks meiner gefahrenen Route könnt Ihr im Abschnitt „Reiseberichte“ downloaden.

Dänemark

Zur Orientierung habe ich in Dänemark das Kartenset „Hærvejen“ im Maßstab 1:50.000 für 24,80 EUR verwendet. Perfekt!

Norwegen

In Norwegen bin ich Großteils der Nationalen Radroute #4 gefolgt. Diese beginnt in Bergen und endet in Drammen am Oslofjord. Dazu ist ein unverschämt teures Kartenset erschienen, was allerdings nicht mehr aktuell ist (die dort beschriebene Route zwischen Bergen und Voss ist seit dem Wegfall einer Fährverbindung nicht mehr nutzbar):

Ich würde das Kartenset nicht noch einmal kaufen sondern mich auf die Suche nach einer normalen Straßenkarte machen, da die Orientierung im Grunde problemlos ist.

Schweden

In Schweden habe ich eine normale Straßenkarte im Maßstab von 1:250.000 verwendet:

Größer sollte der Maßstab jedoch nicht gewählt werden, da bereits bei 1:250.000 Namen kleinerer Orte und Seitenstraßen nicht mehr vollständig abgedruckt sind.

Camping

Dänemark

In Dänemark gilt nicht das Jedermannsrecht, das einem freies oder wildes Zelten in der Natur gestattet. Stattdessen bietet die dänische Naturbehörde Naturstyrelsen eine Vielzahl von so genannten Naturlagerplätzen. Diese Plätze sind unterschiedlich ausgestattet und entweder von der Kommune oder Privatpersonen geführt. Teilweise sind sie kostenlos oder kosten wenige 2-3 EUR pro Übernachtung. Mehr Informationen und eine praktische Kartenübersicht findet Ihr unter diesem Link.

Ich habe einen solchen Naturlagerplatz nur einmal versucht anzusteuern (ich war einfach nicht in der Lage ihn zu finden,.. :D). Sie sind aber eine wirkliche low-Budget Alternative zu den ziemlich teuren Campingplätzen… Bei einer zukünftigen Dänemarktour werde ich definitiv versuchen die Naturlagerplätze zu verwenden.

Folgt man im südlichen Teil Jütlands dem Hærvejen bieten sich bis Viborg in regelmäßigen Abständen Pilgerherbergen. In diesen einfachen Unterkünften mit Schlafsälen und Küche trifft man auf viele Gleichgesinnte. Darüber hinaus ist die Übernachtung mit 90 DDK recht günstig (Stand 2016). Ich habe zwei Mal in einer solchen Unterkunft übernachtet und kann es uneingeschränkt empfehlen!

Norwegen

In Norwegen gilt das Jedermannsrecht. Vor allem in höheren Lagen ist es kein Problem einen schönen Zeltplatz mit einem kleinen Bach in der Nähe zu finden. So habe ich davon auch einige Nächte Gebrauch gemacht.

Die Campingplätze waren fast alle durchweg vom Standard recht niedrig und sündhaft teuer. 🙁 Auf die Ausnahmen bin ich in den Reiseberichten eingegangen. 😉

Schweden

Wie auch in Norwegen ist wildes Campen in Schweden erlaubt. Ich habe jedoch immer auf Campingplatzen übernachtet. Die Preise waren recht moderat und der Standard vergleichbar mit dem in Norwegen.

Hast Du Anmerkungen/Hinweise/Kritik zu dieser Zusammenfassung? Ich würde mich über Kommentare dazu freuen um meine Reisetipps kontinuierlich verbessern zu können. Ich hoffe Dir mit meinen Bildern und Tipps Lust auf eine Radreise durch Skandinavien gemacht zu haben. Es lohnt sich auf jeden Fall! 🙂

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