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Welche Funktionen beim GPS-Gerät sind für mich wichtig?

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Da ich schon einige Male gefragt wurde welches GPS-Gerät wir verwenden möchte ich in diesem Artikel auf die Funktionen eingehen die dazu geführt haben, dass ich gerade zu dem Gerät gegriffen habe, das wir nun seit guten 3 Jahren im Gebrauch haben: Das Garmin GPSMAP 62s.

Die eigenen Erwartungen kennen

Zu Beginn sollte man den Einsatzzweck des GPS-Geräts definieren. Erst dann kann man entscheiden welcher Funktionsumfang des Geräts für den angestrebten Einsatzzweck notwendig ist, was wiederum maßgeblich den Preis bestimmt.
Wir nutzen unser GPS-Gerät für nahezu alle Outdooraktivitäten. Dazu zählen bei uns Wandern, Mountainbiken, Trekkingtouren, Geocaching, Schneeschuhtouren und vereinzelt Skitouren.

Im Folgenden möchte ich als Entscheidungsgrundlage die wichtigsten Funktionen des Garmin GPSMAP 62s vorstellen und warum wir diese für unsere Anwendungszwecke als sinnvoll erachten.

Elektronischer Kompass

Garmin_GPSMap62s_Elektronischer_KompassDer elektronische Kompass ermöglicht die Richtungsbestimmung im Stand. Ohne diese Funktion ist das GPS-Gerät nur in Bewegung in der Lage die Richtung zu bestimmen. Dies ist besonders bei der Nutzung einer digitalen Karte von großem Nachteil. Bleibt man stehen fängt im schlechtesten Fall das Kartenbild an zu driften oder sich unkontrolliert zu drehen. Dann ist es nicht möglich das digitale Kartenbild mit der Landschaft abzugleichen. Dies ist vor allem bei Abzweigungen notwendig. Richtet man die Karte so ein, dass stets die Richtung in die das GPS-Gerät zeigt der Kartenausrichtung entspricht, ist das Kartenbild immer automatisch eingenordet. So kann man mit einem Blick auf die digitale Karte entscheiden ob man an einer Kreuzung links oder rechts abbiegen muss.

Ein kleines Beispiel aus der Praxis: Beim Mountainbike habe ich das GPS auf dem Vorbau montiert. Die Kartendarstellung dreht sich durch den elektronischen Kompass immer so, dass sie dem vor mir liegenden Gelände entspricht. Die Karte ist also zu jemdem Zeitpunkt eingenordet und ich kann mit einem Blick entscheiden ob es an einem Abzweig links oder rechts geht.

Barometrischer Höhenmesser

Garmin_GPSMap62s_HoehenmesserJedes GPS-Gerät bietet die Möglichkeit über die empfangene Signallaufzeit von mindestens vier Satelliten die aktuelle Höhe zu bestimmen. Allerdings ist dies aus technischen Gründen sehr ungenau. Mehr dazu im Artikel GPS-Technik auf Wikipedia. Bewegt man sich nun den ganzen Tag durch das Gelände und möchte am Ende des Tages die auf- bzw. abgestiegenen Höhenmeter auslesen hat sich der Fehler der Höhenmessung summiert und führt zu teilweise riesigen Abweichungen. Daher benötigt man für genaue Höhenangaben einen barometrischen Höhenmesser, der die aktuelle Höhe mittels des Luftdrucks ermittelt.

Kartendarstellung

Garmin_GPSMap62s_KartendarstellungBei jeder Outdooranwendung außer Geocaching ist eine digitale Kartendarstellung inzwischen Pflicht. Die Navigation ist auf einer Karte erheblich einfacher und es kann ohne aufwendiges Übertragen der Koordinaten auf eine Papierkarte der Standort ermittelt werden. Als Backup und für die Übersicht führen wir stets eine Papierkarte mit uns.

Noch komfortabler wird es wenn man auf dem GPS-Gerät das gleiche Kartenbild hat wie auf der Papierkarte. Dies ist bei Garmin beispielsweise mit der so genannten Custom Map Funktion möglich. Mit dieser Funktion können eingescannte Kartenausschnitte oder Luftbilder auf dem GPS-Gerät verwendet werden. Mehr zum Thema Custom Map gibt es auch in unserer Vorstellung des GPS-Programms Quo Vadis.

Knöpfe oder Touchscreen?

Garmin_GPSMap62s_TastenIn den letzten Jahren drängen verstärkt GPS-Geräte mit Touchscreen auf den Markt. Dies ist wohl dem Smartphoneboom geschuldet… Dennoch habe ich mich bewusst für ein Gerät mit Knöpfen entschieden, da diese auch mit Handschuhen und in Bewegung sicher zu bedienen sind. So kann man das Gerät auch auf dem Mountainbike während der Fahrt gezielt bedienen.

Googelt man etwas zu diesem Thema stellt man schnell fest das sich hier die Geister schnell scheiden. Besonders die kapazitiven Displays scheinen auch durch Regentropfen begativ beeinflusst zu werden. Am besten beim Fachhändler beide Gerätetypen ausprobieren und dann entscheiden. Für alle die das Smartphone jedoch schon als sehr „fummelig“ empfinden kann ich nur zu den Modellen mit Knöpfen raten.

AA-Batterien oder interner Akku?

Möchte man ein GPS-Gerät über mehrere Tage verwenden kommt man nicht um Ersatzbatterien herum. Gut wenn man dann auf ein Batterieformat wie Mignon (AA) zurückgreifen kann das überall auf der Welt erhältlich ist und nicht auf das Nachladen eines fest in das Gerät integrierten Akku angewiesen ist. Wir nutzen übrigens Eneloop-Akkus mit niedriger Selbstentladung. Auf mehrtägigen Trekkingtouren laden wir die Akkus mit einem Solarladegerät wieder auf. Organisieren kann man die Ersatzbatterien wunderbar mit dem Storacell Battery Caddy.

Nachtrag: Inzwischen habe ich mich etwas intensiver mit dem Thema Batterien & Akkus beschäftigt. Lest dazu hier den Artikel „Welche Batterien für das GPS-Gerät?„.

Wasserdicht? Schutzart IPX7!

Ein Outdoorgerät muss wasserdicht und stoßgeschützt sein; beides Kriterien, die ein normales Smartphone nicht erfüllt. Das Garmin GPSMAP 62s besitzt die Schutzart IPX7. IPX7 bedeutet übrigens „Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser“.

Halterungen

Benutzt man das GPS-Gerät nicht nur im beim Wandern sondern auch beim Radfahren ist man auf eine gute Halterung angewiesen. Hier hat Garmin mit dem Erscheinen der GPSMAP 62-Serie eine neue Halterungsart eingeführt. Dabei schiebt man das Gerät auf eine Schiene auf in der es sicher einrastet. Ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem alten System wie beim GPSMAP 60. Meine Erfahrung ist, dass die aktuelle Halterung auch beim ruppigen Mountainbiken das GPS-Gerät zuverlässig am Lenker hält.

Fazit

In diesem Artikel habe ich versucht eine Grundlage für das bessere Verständnis der in meinen Augen wichtigsten Funktionen in der Praxis Garmin GPSMAP 62s zu legen.

Welches GPS-Gerät das Richtige für einen ist lässt sich jedoch nicht pauschal sagen. Jeder Benutzer muss entscheiden welcher Funktionsumfang für seine Anwendung notwendig ist und dann das entsprechende Gerät auswählen. So lässt sich mit unter Geld sparen wenn man nicht unbedingt zu dem Top-Modell greifen muss. Allerdings kann es auch schnell zu Frust kommen wenn man nach kurzer Nutzung eine wichtige Funktion vermisst. Im Zweifelsfall sollte man sich vorher im Fachhandel beraten lassen.

Welches GPS-Gerät das Richtige für einen ist lässt sich jedoch nicht pauschal sagen. Jeder Benutzer muss entscheiden welcher Funktionsumfang für seine Anwendung notwendig ist und dann das entsprechende Gerät auswählen.

Für uns stellt das Garmin GPSMAP 62s das ideale Allroundmodell für nahezu alle denkbaren Outdooraktivitäten dar. Die größeren Modelle 62st oder 62stc sehe ich nicht als notwendig an, da die mitgelieferte Karte im Maßstab 1:100.000 in der Praxis nicht sinnvoll verwendbar ist. Eine Kamera hat in meinen Augen auch nichts in einem GPS-Gerät verloren. Möchte man vernünftige Bilder aufnehmen wird man ohnehin immer eine richtige Digitalkamera mitführen.

2 Responses

  1. […] setzen auf nahezu allen unserer Touren als GPS-Gerät ein Garmin GPSMap 62s ein. Daher stellt sich uns natürlich auch die Frage wie wir das Gerät über mehrere Tage […]

  2. […] Einen Überblick über die wichtigsten GPS-Funktionen habe ich übrigens bereits in einem anderen Artikel zusammengefasst: Welche Funktionen beim GPS-Gerät sind für mich wichtig? […]

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