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Ein neuer Antrieb für das Pendlerbike

eingetragen in: Buschfunk 2

In meinem letzten #bike2work Artikel habe ich noch über die geringen Kosten des Pendelns zur Arbeit mit dem Fahrrad gegenüber dem Auto geschwärmt. Kein Wunder, war es ja auch das erste Jahr in dem ich das Auto regelmäßig habe stehen lassen. 52 Mal, um genau zu sein, bin ich im Kalenderjahr 2017 mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Das entspricht 3640 km (die Statistik ist noch von September bis September gerechnet, aber wird in Zukunft für ein Kalenderjahr geführt werden).

Verschleißkosten von 0,33 Ct/km

Im Herbst habe ich als einziges Ersatzteil eine neue Kette (Shimano CN-HG53 9-fach) im Wert von 12 EUR verbaut. Im Grunde meine einzige Ausgabe… Zusätzlich habe ich das Ritzel der Schaltungsnabe seit 2013 das erste Mal gedreht, da die neue Kette nicht mehr sauber auf dem Ritzel lief. Dies ergab Verschleißkosten von 0,33 Ct/km.

Nun waren im Januar 2018 seit dem Kettentausch gerade mal 1620 km vergangen und die Kette war wieder verschlissen. Vermutlich eine Kombination aus dem im Herbst und Winter nassen Wetter und der zunehmenden Abnutzung von Ritzel und Kettenblatt. Die Bilder geben einen ganz guten Eindruck mit was für einer Pampe ich am Antrieb herum fahre obwohl ich ausschließlich wasserlösliches Schmiermittel verwende. Damit war nun ein neuer Antrieb fällig. Vorher fuhr ich den Antrieb allerdings so lange bis die Geräusche unzumutbar wurden. Wenn man eh alles tauscht, kann man den Teilen auch endgültig den Rest geben, was dann nach etwa 2500 km Laufleistung der Kette auch der Fall war. 😉 Wenn das Radel schon mal in den Montageständer wandert erledigte ich auch den bereits überfälligen Ölwechsel an der Rohloff, was der Schaltperformance sehr zugute kam.

Wann ist die Kette verschlissen?

Übrigens entscheide ich über einen Kettenwechsel mit einer Verschleißlehre. Die Rohloff Caliber 2 hat zwei Seiten. Die A-Seite prüft auf eine Kettenlängung von 0,075 mm pro Kettenglied und ist maßgebend für Alu-Ritzel. Die S-Seite gilt hingegen für Stahlritzel und prüft auf eine Längung von 0,1 mm pro Kettenglied. Da Stahlritzel wesentlich verschleißfester sind als ihre Kollegen aus Aluminium kann man eine etwas längere Laufleistung der Ketten zulassen. Für die Rohloff ist die Stahlseite Aluminiumseite ausschlaggebend. Ein Video, das die Nutzung der Verschleißlehre super erklärt findet Ihr auf Youtube.

Anzeige einer verschlissenen Kette durch den Rohloff Caliber 2. Bildquelle: bike-components.de
Anzeige einer verschlissenen Kette durch den Rohloff Caliber 2. Bildquelle: bike-components.de

Der neue Antrieb

Bildquelle: bike-components.de
Bildquelle: bike-components.de

Da die CN-HG53 Kette nicht als Verschleißwunder bekannt ist, eigentlich eine Schaltungskette ist und nach einer Regenfahrt gerne mal rostet habe ich nun eine voll vernickelte KMC X1 silber 1-fach Kette verbaut. Diese gilt als recht langlebig. Ob sich der doppelte Preis auch in einer doppelten Laufleistung widerspiegelt muss die Kette aber erst noch beweisen. Darüber hinaus wurde das Rohloff-Ritzel getauscht. Das vordere Alu-Kettenblatt werde ich noch weiter nutzen da der Vergleich mit einem neuen Kettenblatt keine Veränderung der Zahnform zeigte. Ob letzteres eine so gute Idee ist wird sich zeigen. Ich werde auf jeden Fall über die Haltbarkeit der KMC X1 Kette berichten, da die Kette nach wie vor das Glied im Antrieb ist auf das sich der Verschleiß konzentriert.

Weiterhin musste ich den Kenda-Mantel am Hinterrad tauschen, da dieser nach ca. 5500 km bereits Risse in der Karkasse zeigte. Sehr ärgerlich, da der Reifen von der Lauffläche noch fast neuwertig erschien. Montiert habe ich den Reifen übrigens während meiner Circum Kattegat am Oslofjord. Jetzt rollt der Hinterbau auf einem Schwalbe Marathon Mondial Faltreifen.

Damit fallen im neuen #bike2work-Jahr schon Verschleißteile im Wert von 105,35 EUR (incl. Versand) an. Immer noch billiger als zweimal das Auto voll zu tanken, aber bei den atemberaubenden Kosten pro gefahrenen Kilometern aus dem letzten Jahr wird es wohl nicht bleiben. So langsam macht sich einfach die Laufleistung des Radels bemerkbar.

Nachtrag im April 2019

Nach 5250 km war die KMC-Kette laut Rohloff-Verschleißlehre um 0,1 mm gelängt und damit verschlissen. Leider bin ich einem Irrtum aufgesessen und habe das Rohloffritzel für ein Stahlritzel gehalten. Daher ist das Ritzel nun schon stark eingelaufen und musste gedreht werden (Wenderitzel). Ich hätte die Kette bereits bei einer Längung von 0,075 mm tauschen sollen.

Trotz eingelaufenem Rohloffritzel halte ich den Mehrpreis der KMC-Kette gegenüber einer Shimano HG-53 für gerechtfertigt und werde ab nun auch weiterhin die besagte Kette fahren, zumal sie absolut nicht zum Rosten neigt was mir für ein Pendlerbike sehr wichtig ist.

Fahre ich die neue KMC-Kette wieder gute 5000 km komme ich auf eine Haltbarkeit des Antriebs von über 10.000 km. Nicht schlecht, aber eventuell geht da noch mehr…

Nachtrag im August 2019

Ich wurde in den Kommentaren dankbarerweise darauf hingewiesen, dass es sich bei den Rohloffritzeln, sowohl in der Schraub-, als auch in der Steckversion um Stahlteile handelt. D.h. grundsätzlich müsste man die Kette bis zu einer Längung von 0,1 mm laut Verschleißlehre fahren können. Ich werde das Thema weiter beobachten…

Hinweis: Da ich Bilder der beschriebenen Komponenten von bike-components.de verwendet habe, habe ich auch auf die entsprechenden Artikel verlinkt über die Ihr sie direkt dort bestellen könnt.

2 Responses

  1. Fabian
    | Antworten

    Hi. Nach meinem Kenntnisstand handelt es sich bei dem Rohloff Ritzel um ein Stahlritzel. Zumindest war das die Auskunft, die mir der Kundendienst von Kieler Manufaktur, dem Fahrrad, welches ich mit einer Rohloff Nabe fahre, gesagt.

    • nico
      | Antworten

      Hallo Fabian!
      Ich habe Deinen Kommentar zum Anlass genommen noch einmal zu dem Thema zu googeln. Du hast Recht, Rohloff Ritzel, sowohl die alten Schraub- als auch die neuen Steckritzel sind aus Stahl. Danke für den Hinweis! Ich passe es gleich im Artikel an. 🙂
      Grüße!

      nico

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