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Saubere Sache: Wasserfilter von Care Plus

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Vor einiger Zeit habe ich bereits über die Bedeutung und unterschiedlichen Möglichkeiten einer mobilen Wasseraufbereitung geschrieben. Bisher haben wir im Zweifelsfall immer mit Entkeimungstabletten auf Chlorbasis (z. B. Micropur Forte) das Wasser trinkbar gemacht, wenn Abkochen aus Zeit- oder Brennstoffgründen nicht möglich war. Ein Keramikfilter kam aus Kosten- und vor allem aus Gewichtsgründen nicht in Betracht. Daher freuen wir uns nun ganz besonders, dass Care Plus zum Sommer 2014 einen sehr kleinen Wasserfilter auf den Markt bringt der gerade einmal verschwindende 38g wiegt! Noch erfreulicher ist natürlich, dass wir ihn zum testen zur Verfügung gestellt bekommen haben. 🙂

Wasserfilter von Care Plus

Care_Plus_Wasserfilter

Laut Aufschrift wurde der Wasserfilter von Sawyer hergestellt. Ein Hersteller der 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet Wasserfilter mitbringt. Ein kurzer Blick auf die Homepage von Sawyer Europe zeigt, dass auch dort der Wasserfilter unter der Bezeichnung „SP128 Sawyer MINI™ Filter“ angeboten wird.

Maximale Lebensdauer: 375.000 Liter

Zu den Eckdaten des Filters: Der Hersteller gibt eine maximale Lebensdauer von 375.000l an. Das entspricht bei täglicher Benutzung und einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von 2,5l/Tag einer Lebensdauer von 410 Jahren! 😉 Bei richtiger Anwendung sollte der Filter also ein Leben lang halten. 🙂 Die Durchflussgeschwindigkeit beträgt unter Idealbedingungen 1,7l/min und ist somit ausreichend um bequem direkt durch den Filter trinken zu können.

Filtergröße von 0,1 µm

Der Wasserfilter basiert auf dem Mikrofaserprinzip und hat eine maximale Filtergröße von 0,1 µm, d. h. jeder Partikel der größer als 0,1 µm ist wird sicher vom Filter zurückgehalten. Dazu zählen nahezu alle im Wasser vorkommenden Bakterien und Protozoen. Viren können hingegen bis zu 0,02 µm klein sein und können nur mit der chemischen Keule gänzlich abgetötet werden. Mehr dazu auch im Beitrag über die mobile Trinkwasseraufbereitung.

Die Filtergröße von 0,1 µm stellt zur Zeit das Minimum dar, das mit mechanischen Filtern erreicht werden kann. Mitbewerber auf dem Mark bieten minimale Filtergrößen bis 0,2 µm. Von daher ist der Wasserfilter von Care Plus absolut auf der Höhe der Technik bei einem unschlagbaren Gewicht und Preis.

Lieferumfang

DerCare_Plus_Wasserfilter_Lieferumfang Wasserfilter wird mit allem nötigen Zubehör geliefert:

  • Wasserfilter (13,5cm x 3,8cm, 38g trocken, 65g nass)
  • Squeezebag (21g)
  • Reinigungsspritze (32g)
  • Trinkhalm (5g)
  • Anleitung

Verwendung

Obwohl der Filter mit reichlich Zubehör geliefert wird braucht man davon, aufgrund einiger genialer Details, nicht alles mitzuführen. Der Wasserfilter von Care Plus kann auf vier verschiedene Arten verwendet werden:

  1. Mit Squeezebag Trinkflaschen mit gefiltertem Wasser füllen
  2. Direkt aus Squeezebag trinken
  3. Direkt aus PET-Flasche trinken
  4. Mit Trinkhalm direkt aus Gewässern oder Behältern trinken (Trinkhalm auf „schmutziger Seite“)
  5. In Trinkschlauch von einem Trinksystem (z. B. Camelbak) integrieren

Ein falsches Anschließen des Filters ist kaum möglich, da die Durchflussrichtung deutlich auf dem Filter aufgedruckt ist.

Wir z. B. nutzen auf Tour immer 1-1,5l PET Flaschen, die wir vor Ort kaufen und dann unterwegs immer wieder auffüllen. Da der Filter direkt auf die PET-Flaschen geschraubt werden kann, können wir den Squeezebag und Trinkhalm getrost zu Hause lassen, was in Anbetracht des verschwindend geringen Gewichts eigentlich keinen Sinn macht. 😉

Da der Filter derart kompakt und leicht ist spricht eigentlich nichts dagegen ihn nicht auch bei Pauschal- oder Geschäftsreise in Ländern mit fraglicher Wasserqualität mitzuführen. Mit ihm bekommt man sicheres und billiges Trinkwasser quasi überall.

Vorsicht ist lediglich im Winter geboten. Bei Frost droht der Wasserfilter im feuchten Zustand zu vereisen wodurch das Filtermaterial zerstört werden kann. Nutzt man den Filter im Winter sollte man also immer darauf achten, dass man ihn nach der Verwendung nahe am Körper trägt um ein Einfrieren zu vermeiden.

Reinigung

Sinkt die Durchflussgeschwindigkeit des Filters stark ab sollte der Filter gereinigt werden, spätestens jedoch nach jeder Tour. Dazu liegt dem Filter eine Reinigungsspritze bei. Mit dieser wird frisches Trinkwasser, oder alternativ bereits gefiltertes Wasser mehrmals entgegen der Durchflussrichtung durch den Filter hindurchgedrückt. Dadurch werden Verschmutzungen herausgeschwemmt. Wenn man 100% sicher gehen möchte, dass der Filter bei langer Lagerung nicht anfängt zu gammeln kann man ihn mit Wasser durchspülen, dass zuvor mit Wasserentkeimungsmittel behandelt wurde. Zwei Beispiele hierfür sind Care Plus Hadex oder Micropur Classic. Zusätzlich muss man darauf achten, dass man kein Wasser heißer als 60°C verwendet, da sonst der Filter beschädigt werden kann. Anschließend legt man den Wasserfilter und den Squeezebag zum trocknen an die Luft.

Praxistest

Getestet habe ich den Filter mit dem Squezzebag, PET-Flasche und Trinkhalm an einer Quelle eines nahen Weihers, der ideale Einsatzort schlechthin. Aus Quellen kommt oCare_Plus_Wasserfilter_Squeezebag_1ft klares Wasser, das nicht mit Schwebstoffen verunreinigt ist. Daher setzt sich der Filter nicht so schnell zu. Sollte das Wasser trüb sein sollte man z. B. mit einem Kaffeefilter vorfiltern oder sich zumindest die Schwebstoffe absetzen lassen um den Wasserfilter zu schonen.

Der Squeezebag lässt sich an einer Quelle oder anderen fließenden Gewässern trotz des kleine Verschlusses einfach befüllen. Durch den mitgelieferten Deckel kann man den Beutel dann auch für später in den Rucksack packen.

Der Beutel wird einfach auf das Ende des Filters geschraubt. Da das Gewinde nur auf einer Seite vorhanden ist, ist ein falscher Zusammenbau ausgeschlossen. Anschließend kann man direkt durch den Filter trinken. Überrascht war ich von dem geringen Widerstand den der Filter bietet. Vergleichbar ist es in etwa mit dem Trinken aus einem Camelbak. DCare_Plus_Wasserfilter_PET-Gewinderückt man leicht auf den Squezzebag merkt man von dem Widerstand nichts mehr. Einfach top! 😀

Lediglich der Squeezebag ist mit seinen 16 oz (ca. 470 ml) recht klein. Zum direkten Trinken ist er zwar sehr einfach zu händeln, aber zum Anlegen größerer Wasservorräte ist er eher ungeeignet. Hier sollte man dann zu einem klassischen Wassersack greifen. Um direkt aus dem Wassersack zu filtern führt das bei einem Ortlieb Wassersack jedoch zu einer gewissen Bastellei, da die Gewinde nicht kompatibel sind. Eine Alternative zu Ortlieb wäre z. B. ein Evernew Wassersack. Dessen Gewinde entspricht einem herkömmlichen PET-Gewinde. Durch die kleine Öffnung ist er aber im Gegensatz zum Ortlieb Wassersack kaum zu reinigen.

Fazit

Der Filter funktioniert einwandfrei und ist durch die Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten sehr flexibel. Mit einem Gewicht von deutlich unter 100g für das Komplettsystem gibt es keinen Grund ihn auf Tour nicht immer mitzuführen. Der Lieferumfang ist komplett. Die vom Hersteller garantierte Lebensdauer ist derart hoch, dass man bei richtiger Anwendung wohl nie wieder einen Filter kaufen muss.

Der Care Plus Wasserfilter ist so kompakt, leicht und problemlos zu bedienen, dass es keinen Grund gibt ihn immer dabei zu haben!

Die günstigste Bezugsquelle für den Wasserfilter findet Ihr über das Vergleichsportal Outdoordeals.de.

8 Responses

  1. Hey Nico!

    Cooler Zufall, dass Du gerade jetzt was über Wasserfilter schreibst. Habe gerade eine Review über meinen Wasserfilter von Katadyn, der mir seit mehr als 3 Jahren gute Dienste leistet, veröffentlicht.

    Zu deinem beschriebenen Filter interessiert mich: wie stabil/hochwertig wirkt dieser verarbeitet. Habe schon bei vielen Filtern gehört/gelesen, dass das Pumpsystem bricht.
    Wie lange dauert es um eine von euch beschriebene 1,5 L PET Flasche zu füllen?

    Viele Grüße

    THOMAS

    • Hallo Thomas,
      ja, dass ist tatsächlich ein Zufall. Habe mir gleich mal deinen Erfahrungsbericht durchgelesen! 🙂

      Was vielleicht nicht direkt aus unserem Artikel klar wird ist, dass der Care Plus Filter ein reiner Gravitationsfilter ist. Es hat keinen Pumpmechanismus oder andere bewegte Teile, so dass davon auch nichts kaputt gehen kann. 😉 Ansonsten ist der Filter sehr wertig verarbeitet. Der Kunststoff des Gehäuses wirkt nicht billig und hat auch keine scharfe Kanten. Das ist immer schon mal ein gutes Zeichen. Die Wandstärke der Schlauchanschlüsse hat auch eine vertrauenserweckende Dicke. Selbst wenn da mal einer abbrechen sollte kann man immer noch durch das Aufschrauben der PET-Flasche weiterfiltern.

      Zum Thema Filtergeschwindigkeit: Stimmt,.. da war noch was… 😀 Ich wollte ja stoppen wie schnell ein Liter Wasser hindurch fließt. Das hole ich gleich heute Abend nach und ergänze es im Artikel! 🙂
      Grüße!

      nico

  2. ulf
    |

    Hallo !!

    vielen Dank für den tollen Übersichtsartikel.
    Was mich noch interessieren würde… hat der Filter ein Aktivkohle-Element? Oder wie kann er Chemikalien, Pestizide etc. filtern?
    Vielen Dank
    Grüße Ulf

  3. JürgK
    |

    Hallo
    wir verwenden seit 4 Jahren so einen Filter und sind sehr zufrieden damit. Nun ist aber der Quetschbeutel gerissen, was auch nicht wundert bei der dauernden mechanischen Belastung.
    Frage: wo kriegt man Ersatz? der Filter soll für 375000 Liter hinhalten, so ein Beutel, der hält längstens für ein paar Hundert Liter. Also müsste man doch Ersatz bestellen können, da stosse ich aber überall auf Granit.
    Bin empfänglich für jegliche Hinweise – es muss ja einfach ein Beutel sein mit dem Standard-PET-Flaschen-Gewinde 28mm. Danke.
    Jürg K.

    • nico
      |

      Hallo Jürg!
      Wow… 4 Jahre ist natürlich schon ein Wort. Interessant zu hören, dass die Filter tatsächlich so lange halten!
      Leider kann ich Dir beim Quetschbeutel nicht weiterhelfen. Was spricht jedoch dagegen 1 L Einweg-PET-Flaschen zu nutzen? Die kann man ja auch recht gut drücken und sie sind sehr haltbar. Ich nutze diese Flaschen immer wenn ich mit dem Rucksack unterwegs bin. Meist über die ganze Tour die gleiche Flasche die ich immer wieder auffülle. Bisher wurde da noch nie etwas undicht.
      Wenn man die Flasche dann mit Klebeband markiert läuft man auch nicht Gefahr, dass man aus Versehen direkt aus der „schmutzigen Flasche“ trinkt.
      Grüße!

      nico

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