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Wallis 2017: A wie Arpelistock

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Das Wallis, das ist doch irgendwo da unten in der Schweiz, fast vor dem Land in dem es nur Spaghetti gibt? Tja,… so in etwa war mein Wissenstand über das schweizer Kanton Wallis vor meinem einwöchigen Roadtrip Mitte September. Und da ich bisher meine Alpenerfahrung hauptsächlich im Allgäu und Tirol gesammelt habe wurde es endlich Zeit auch mal in die Region der 4000er zu fahren.

Im Wallis sieht man die Gipfel vor lauter Bergen nicht!

Wo wir auch schon beim Thema wären. Das Wallis bietet so unerschöpflich viele Möglichkeiten, dass man eigentlich den Gipfel vor lauter Bergen nicht sehen kann. Also war erst einmal ein grober Schlachtplan von Nöten. Klar war, dass ich mit meinem Reisemobil und mal wieder solo unterwegs sein werde. Den Klettergurt und ein Halbseil lag zwar scheinheilig im Bus, aber Gletscherkontakt war aufgrund des freien Seilendes tabu.

Einem Tipp folgend definierte ich als mein erstes Ziel den Arpelistock unweit des Col du Sanetsch. So konnte ich eine erste Nacht über 2000m verbringen und einen ersten Gipfel über 3000m erwandern. Die Anreise ins Wallis erfolgte sonntags trotz Baustellen auf der A5 und Bahnwahnsinn um Rastatt ungewöhnlich problemlos. Bei leichtem Regen treffe ich auf dem Col du Sanetsch ein und bin bald der Einzige auf dem Parkplatz. Gegen 18 Uhr geht der Regen in Schnee über, meinem ersten Schnee der kommenden Skitourensaison! 😀

Der Blick aus dem Fenster am Morgen.
Der Blick aus dem Fenster am Morgen.

Am nächsten Morgen: Winterwonderland!

Nach einer etwas unruhigen Nacht (irgendwie merke ich die Höhe doch recht stark) öffne ich die Verdunklungsrollos der Camperfenster und sehe erst einmal nichts… Über Nacht waren 15cm Neuschnee gefallen und packten den Bus rundherum in eine mehrere Zentimeter dicke weiße Schicht ein. Also erst mal den Schneebesen rausgekramt und Türen und Fenster abgestaubt. Nach Frühstück und einem ersten Schneeball mache ich mich auf den Weg in Richtung Gipfel des Arpelistock.

Hochspannungsleitungen des nahen Kraftwerkes verschwinden in Richtung Sitten.
Hochspannungsleitungen des nahen Kraftwerkes verschwinden in Richtung Sitten.

Über den Arpeligrat stapfe ich los und genieße einfach das Winterwonderland, das sich in der vergangenen Nacht über mir ausgebreitet hat.

Steinmännchen markieren den Aufstieg. Unterhalb die Passstraße des Col du Sanetsch.
Steinmännchen markieren den Aufstieg. Unterhalb die Passstraße des Col du Sanetsch.

Auch einen kleinen Begleiter habe ich diesmal dabei: Björn,… er stammt aus der kleinen dänischen Stadt Billund. 😀

Hinauf! Hinauf zum Arpelistock!

Langsam aber sicher schiebe ich mich die knappen 900hm in Richtung Gipfel hinauf. Die Aussicht ist erste Klasse, da die Wolken deutlich unter mir liegen. Der unter den Stiefeln knirschende Neuschnee ist dazu das Tüpfelchen auf dem i.

Sehr gut ist die Schneefallgrenze der vergangenen Nacht zu erkennen.
Sehr gut ist die Schneefallgrenze der vergangenen Nacht zu erkennen.
Winterwonderland.
Winterwonderland.

Der Gipfelhang verlangt dann noch einmal etwas Gewühle im windverblasenen Schnee. Die Mühe wird jedoch mit einer grandiosen Gipfelaussicht belohnt.

Das Gipfelkreuz des Arpelistock auf 3036m ist erreicht.
Das Gipfelkreuz des Arpelistock auf 3036m ist erreicht.

Beim Abstieg steigen nicht nur die Wolken, sondern auch die Temperaturen beträchtlich an!
Beim Abstieg steigen nicht nur die Wolken, sondern auch die Temperaturen beträchtlich an!

Der Abstieg erfolgte entlang des Aufstiegs. Am Bus angekommen war der Parkplatz bereits wieder schneefrei. Die ab Mitte der Woche gemeldeten höheren Temperaturen kommen unaufhaltsam näher. Bei bestem Sonnenschein verbringe ich den Nachmittag bei Kaffee am Lac de Sénin, der kurz hinter dem Pass liegt.

Kaffeepause am Lac de Sénin.
Kaffeepause am Lac de Sénin.

Am späten Nachmittag geht es dann in Richtung meines nächsten Ziels, dem Barrhorn. Dazu später hier mehr. 🙂

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