Unser dritter Tag auf dem Laugavegur, der Tag startete wieder früh gegen 7 Uhr. Über Nacht war es empfindlich kalt. Teils lag noch der Nebel über dem isländischen Hochland und es war angenehm windstill. Mit wenigen Handgriffen war die „Küche“ im hinteren Teil unseres Schutzwalls aufgebaut und das Kaffeewasser kochte. Der heiße Kaffee und das Müsli in der Sonne hat uns schnell aufgewärmt, wodurch der Abbau des Zeltes schnell erledigt war und die nächste Etappe in Angriff genommen werden konnte.
Zuerst ging es über eine, auf den ersten Blick flache Ebene. Viele Geländeeinschnitte ließen uns jedoch schnell Höhenmeter sammeln. Am Ende der Ebene ging es einen steilen Kamm hinauf. Der schweißtreibende Aufstieg wurde jedoch mit einer grandiosen Aussicht auf die zurückliegende Hütte am Hrafntinnusker und die umliegenden Gletscher Kaldaklofsjökull und Torfajökull belohnt.
Nach einer kurzen Verschnaufpause folgten wir dem Weg über eine flache Hochlandebene auf dem wir wieder einige tiefe Furchen zu durchqueren hatten. Dabei trafen wir immer wieder auf rauchende Solfatare. Der Untergrund wechselte nahezu bei allen 25 Schritten seine Farbe. Hierbei trafen wir auch auf Ton in allen Farben. Als wir den Jökultungur erreichten, lag das Tal mit dem See Álftavatn zum Greifen nah vor uns. Seit einigen Stunden begleitete uns zwar der Anblick des Sees, aber nun bildete das grün leuchtende und mit Büschen, Mosen und Gras bewachsene Tal einen starken Kontrast zu dem bisher durchwanderten vegetationslosen Hochland.
Nach steilen 600 HM war der Abstieg vom Jökultungur geschafft. An dem Fluss Grashagakvisl rasteten wir bei schönstem Sonnenschein für einige Minuten. Kurz darauf kamen zum ersten Mal unsere Trekkingsandalen beim Furten zum Einsatz. Das Wasser des Flusses war so kalt, dass die Füße schmerzten.
Nach weiteren 3,8 km hatten wir unser Ziel für den heutigen Tag erreicht. Mit geübten Handgriffen wurde das Camp in wenigen Minuten errichtet. Nach den desaströsen Toiletten- und Waschgelegenheiten des gestrigen Tages konnten wir hier auch endlich wieder heiß duschen. Anschließend ließen wir den Tag, eingerahmt von einer grandiosen Kulisse am Álftavatn, bei einem Abendessen vom Gaskocher ausklingen.
Tour-Daten:
Länge 11,5 km / 275 HM
Hier geht’s zum Bericht von der 3. Etappe: Álftavatn – Emstrur
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.