Mit dem Gaishorn, Gaiseck und Rauhhorn stehen 3 dominante Gipfel Rund um den Vilsalpsee im Tannheimer Tal auf der Agenda. Durch die unmittelbare Nähe zueinander kann man sie sehr gut zu einer Tagestour verbinden ohne dazwischen massiv Höhe ab- und wieder aufbauen zu müssen. Das Rauhhorn wird dabei sogar in einer schönen Gratkraxelei überquert.
Auf zum Gaishorn!
Ein früher Start am Vilsalpsee sollte mir hoffentlich ein einsames Gipfelerlebnis auf dem Gaishorn bescheren. Mein erstes Etappenziel auf dem Weg zum Gipfel war die obere Roßalpe. Bis dorthin geht es auf einem steilen Fahrweg und schmalen Pfaden durch den Wald.
Ab der Roßalpe hat man quasi die Baumgrenze passiert und es steigt über schöne Hochalmflächen weiter hinauf. Das Gaishorn begleitet einen dabei die gesamte Strecke linker Hand. Man kann den Weg so gar nicht verfehlen.
Über einen breiten Kamm steigt man in das Schuttfeld circa 300 hm unterhalb des Gaishorngipfels ein. Kreuz und quer, geht es über Schotter, Steine und Blöcke hinauf. Allerdings nie besonders schwer oder extrem steil. Auf dem Pass zwischen Gaiseck und Gaishorn angekommen sind es nur noch wenige Meter bis zum Gipfel.
Bei bestem Kaiserwetter mache ich eine einsame Gipfelrast. Der recht frühe Start hat sich also wieder einmal gelohnt. Das Panorama ist ganz großes Kino! Mensch, ich hab dieses Mal aber einfach Glück mit dem Wetter… 😉
Gaiseck, das nehm‘ ich mit…
Nach einem Eintrag in das Gipfelbuch geht es weiter zu Ziel Nummer 2, dem Gaiseck auf der deutsch-österreichischen Grenze. Über einen sanften „Wiesenpfad“ gelange ich in wenigen Minuten auf das Gaiseck, einmal Rundumblick und weiter!
Ran, rauf, rüber, Rauhhorn!
Nach etwa 150 hm Abstieg steige ich wieder gegen das Rauhhorn an. Der Bergsattel vordere Schäfwanne stellt quasi den Einstiegspunkt in die Gratüberquerung des Rauhhorns dar. An den Kletterstellen bis zum II. Grat und den teilweise sehr ausgesetzten Stellen merkt man, dass man in den Bergen unterwegs ist. Kraxel, kraxel, nuff! Ein letzter Aufschwung durch einen breiten Riss und man ist am Gipfel des Rauhhorns. Hier ist das Gipfelkreuz aber bei weitem nicht so schmucke wie das auf dem Gaishorn. Der Aufstieg und Abstieg aber ungleich spannender!
Auch hier hinterlasse ich meine vier Buchstaben im Gipfelbuch und steige wieder ab. Über den Jubiläumsweg geht es unterhalb der Ostwand höhengleich zurück in Richtung des Gaishorn. Dann zweigt der Abstieg zum Vilsalpsee nach rechts ab. In steilen Schleifen geht es über einen ausgetretenen Pfad hinab,… mega ätzend! Der Weg zieht sich wie Kaugummi und man hat das Gefühl nicht voran zu kommen. Nach gefühlten Stunden erreiche ich bei der Vilsalpe den Talboden und bekomme die volle Dröhnung Tourileben eingeimpft. Ich stürze an der Alpe ein Schiwasser hinunter und stolpere keine 5 Minuten später am NW-Ufer des Vilsalpsee weiter. Unzählige Touris kommen mit auf bestem Feinschotter auf Ihren E-Bikes entgegen. Dabei diskutieren Sie, wie aufregend doch ihre 2 stündige Radtour war. Naja… jedem das seine, man ist ja tolerant. Auf jeden Fall zieht’s mich irgendwie ein bisschen runter… 😀 Am Reisemobil ziehe ich mir daher erst mal ein eiskaltes alkfreies Erdinger Radler auf und leg mich an den Vilsalpsee. Die Kombination mit dem Sprung in den kalten Bergsee macht dann alles wieder gut. 😀
Ein Höhenprofil und die Streckenlänge kann man auf dem Tourenportal alpenvereinaktiv.com einsehen. Als kleiner Hinweis sei erwähnt, dass die Zufahrt zum Vilsalpsee nur vor 10 Uhr und nach 17 Uhr gestattet ist.
Oliver
Auch hier kann man nicht meckern 😀 Das Bild mit dem Nebel fande ich sehr schön